Serie: windelfrei praktisch, wie soll das nur gehen? *windelfrei unterwegs*

Hier nun der 2. Teil, in welchem ich versuche Antwort-Möglichkeiten zu eröffnen, Impulse gebe oder von unserem windelfreien Alltags-Erfahrungen berichte.

windelfrei unterwegs

Wie mache ich es, wenn wir nicht zu Hause sind?

 

Zu Hause gestaltet sich windelfrei eigentlich ganz unkompliziert, wenn da nicht gerade ein Perser-Teppich und das blütenweiße Flausch-Sofa zur über alles geliebten Ausstattung gehören (sorry, ich bin manchmal etwas herausfordernd 😉 ).

Ich mag es zu Hause gern wohnlich und ja, es darf auch etwas dekoriert sein ABER ich habe keine Lust, immer aufpassen zu müssen, dass das kleine Menschlein hier nicht hin darf, dort nichts anfassen sollte, jene Ecke für Entdeckungstouren ausgeschlossen ist, die andere zu gefährlich… Vielleicht bin ich zu bequem, mag sein, aber da unser Wohnzimmer immer allgemeines Aufenthaltszimmer ist, wo das Leben sprudelt, wird es auch entsprechend eingerichtet, daher mag ich keine Tipps à la: Wie schütze ich meine geliebte Einrichtung? geben und lasse das Thema vollständig aus – war ja sowieso nicht die Überschrift dieses Artikels…

Wie nun machen wir es unterwegs.

Tatsächlich sehe ich keinen großen Unterschied zwischen sommerlichen und winterlichen Ausflügen, außer den Witterungs-Bedingungen, an welche man dann die Kleidung anpassen muss. Ich unterscheide das Unterwegs-Sein gern in Ausflüge in der Natur und in der Stadt. Die Grund-Ausstattung ist dieselbe (wobei man in der Natur das Töpfchen nicht unbedingt braucht):

 

Ausrüstung für unterwegs

Für die ganz kleinen Menschlein empfehle ich ein elastisches Tragetuch, welches man sich einfach ohne Baby bindet und es dann praktisch den ganzen Tag einfach umlassen kann. Das Baby kann ohne großen Binde-Aufwand raus genommen und wieder rein gesetzt werden. Desweiteren kann es sich als Vorteil erweisen, ein Töpfchen dabei zu haben. Wechselsachen nehme ich grundsätzlich mit, auch für die Älteren, da es nicht erst einmal vorkam, dass ein unfreiwilliges Bad oder eine Schlammkur vorgenommen wurde. Für das windelfreie Baby nehme ich immer mindestens 1 mal Komplett-Ausstattung und dann zusätzlich noch 2-3 Wechsel-Unterhöschen, -Hosen, und je nach Witterung auch Wechsel-Socken mit. An sehr unruhigen Tagen und wenn wir Möglichkeit haben, etwas mehr Gepäck mit uns zu führen, nehme ich auch für mich ein Wechsel-Oberteil mit. Zur Grundausstattung des Ausflugs-Gepäcks zählen immer ein paar Stoffwindeln, da sie einfach so vielfältig verwendbar sind.

Eine Wolldecke finde ich eigentlich auch jederzeit sehr sinnvoll, wenn sie noch Platz findet.

 

Ausflüge in der Natur

In der Natur finde ich es ziemlich simpel, das Baby abzuhalten, da braucht es nicht unbedingt ein Töpfchen.

Das Baby ziehe ich tatsächlich nicht allzu warm an, da ich es ja unter meiner Jacke habe. Ich setze oft lediglich ein Mützchen auf das kleine Köpfchen und nehme, falls es bei einem Picknick auch mal einen eigenständigen Ausflug machen will, eine Jacke oder auch Outdoor-Hose mit.

 

Ausflüge in der Stadt

In der Stadt ist es unter Umständen etwas herausfordernder eine gute Gelegenheit zu finden, wo das Baby sich erleichtern kann, daher ist bei Stadtbummeln ein Töpfchen ganz nützlich. Ansonsten habe ich erlebt, dass das Verkaufspersonal äußerst zuvorkommend ist, wenn man freundlich nachfragt.

 

windelfrei unterwegs in der Praxis

Eine für mich äußerst praktikable Möglichkeit, selbst unterwegs nicht nass zu werden (zum Beispiel, wenn ich länger an der Kasse stehen muss und keine Möglichkeit habe abzuhalten), ist eine zu einem schmalen Steg gefaltete Baumwollwindel, welche ich einfach ins Tragetuch lege, da stört sie das Baby nicht zu sehr und saugt eventuelle Unfälle zuverlässig auf. Gelegentlich wird das Tragetuch auch leicht nass aber das habe ich nur selten erlebt.  Das Baby kann dann einfach bei der nächstbesten Gelegenheit umgezogen werden. Hier ist eine Woll-Decke mal wieder ein Segen, da sie das Baby wohlig von unten wärmt, während es kurzzeitig nackt ist.

Mein „Geheim“-Tipp:

Wollige Kleidung ist der absolute Luxus, denn die Wolle hält auch, wenn sie feucht bis nass wird, den kleinen Menschen warm, außerdem gibt sie die Nässe sofort an die nächste saugende Schicht (den Windelsteg) ab, so dass es oft so ist, dass sich weder Unterhöschen noch Hose (klitsch-)nass anfühlen.

 

Ausflüge im Auto

Für die Zeit im Autositz habe ich eine windelfrei-Unterlage aus Walk mit Gurt-Schlitz entworfen, damit der Sitz vor eventueller Nässe geschützt ist. Damit das Baby dann nicht in der Pfütze liegt, welche sich auf dem Walk bildet, empfiehlt sich wiederum der schmal gefaltete Baumwollwindelsteg.

 

Ausgerüstet für draußen während Frühling, Herbst und Winter

Für die kleinen windelfreien Entdecker, welche schon eigenständiger unterwegs sind empfehle ich (wie immer) wollige Kleidung. Ich empfinde Overalls als äußert unpraktisch, sowohl für die Kleinsten als auch die Größeren. Zwar gibt es als ganz neue Entwicklung auf dem windelfrei-Markt Overalls, welche man mittels Reißverschluss über dem Po öffnen und dann abhalten kann, ohne das Menschlein komplett ausziehen zu müssen, jedoch finde ich es wesentlich praktikabler und auch universeller, in eine Hose mit hohem Bauchbündchen und eine Jacke zu investieren. Abhalten gestaltet sich damit sehr einfach und trotz allem bleiben Bauch und Rücken warm.

 

Wenn Du jetzt noch ein paar Tipps, brauchst, weil ich etwas übersehen habe, was wichtig zu wissen wäre, scheue Dich nicht, mich einfach anzuschreiben!

 

Windelfreies Familienleben ist spannend und aufregend und macht glücklich!

Über: Mirjam

leidenschaftliche (Trage-) Mama von 4 Söhnen, 1 still geborenem Sohn und 7 Töchtern (und weiteren 7 Himmelsbabys), ein bisschen verrückt, immer auf der Suche nach alternativen Wegen und dadurch ständig aneckend, gern barfuß, strickend, nähend, improvisierend und am liebsten draußen unterwegs